Ist der VDSt eine Burschenschaft? Ist Verbindung und Burschenschaft das Selbe?

Nein, der VDSt ist keine Burschenschaft. Aus bestimmten Gründen hört man in den Medien relativ viel von Burschenschaften, wodurch der Eindruck entstehen könnte, dass alle Verbindungen automatisch auch Burschenschaften sind. Dem ist nicht so. Nur 250 der 1100 Verbindungen in Deutschland sind Burschenschaften und nur 100 davon sind in der Dachvereinigung ” Deutsche Burschenschaft” organisiert, die immer wieder negativ von sich reden macht. Es gibt grundlegende ideologische und programmatische Unterschiede zwischen allen Verbindungen. So vertreten unter den schlagenden Verbindungen die Landsmannschaften und Turnerschaften des Coburger Convents und die Corps das Toleranzprinzip und sind unpolitisch. Eine große Zahl von Verbindungen ist katholisch und nichtschlagend, andere sind allgemein christlich. Wieder andere pflegen das musische Prinzip, segeln oder rudern. “Verbindung” oder Korporation (lat.: “Körperschaft”) ist der Oberbegriff für all diese studentischen Korporationen. Weiterhin unterscheidet man in akademische Korporationen – Studentenverbindungen – und pennale Korporationen – Schülerverbindungen.

Wie werde ich Mitglied?

Ganz einfach! Melde dich bei uns! Alles was du dazu brauchst ist ein wenig Bereitschaft zu freiverantwortlichem Engagement und Interesse an einem Stück studentischer und deutscher Geschichte.

Wer kann Mitglied werden?

Mitglied werden kann jeder an einer hallischen Universität eingeschriebene, männliche Studierende.

Warum können Frauen nicht Mitglied werden?

Die überwiegende Mehrheit der Verbindungen nimmt keine Frauen auf. Dies hat seine Gründe vor allem in der Gründungszeit vieler Verbindungen im 19. Jh., als es schlicht kaum weibliche Studierende gab. So war es auch bei der Gründung des VDSt 1881, dessen Tradition wir fortführen. Daraus den Vorwurf abzuleiten, Verbindungen stehen Frauen ablehnend gegenüber oder seien gar per se frauenfeindlich ist allerdings aus der Luft gegriffen. Schließlich sind nicht weniger Korporierte liiert als Nichtkorporierte. Und wer gern als Frau einer Verbindung beitreten möchte, sucht sich entweder eine Verbindung die Frauen aufnimmt oder gründet einfach selbst eine. Aufmerksamkeit und Achtung – nicht Ablehnung – werden ihr gewiss sein. Wir begrüßen es, wenn Frauen den Weg auf unser Haus finden und an möglichst vielen unserer Veranstaltungen teilnehmen.

Ist der VDSt politisch oder sogar parteigebunden?

Der VDSt ist weder politisch gebunden, noch einer Partei nahe stehend oder gar zugehörig. Wir sehen es aber als unsere Aufgabe unseren Mitgliedern und Gästen politisches Interesse und Engagement näher zu bringen, indem wir Vorträge und Seminare organisieren. Dies ermöglicht in vielen Fällen den Zugang zu Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, die als Einzelperson nur schwer zu erreichen sind und fördert die differenzierte Auseinandersetzung im Diskurs. Es ist unser Anliegen über Politik zu informieren, kritische Denkweisen zu fördern, sowie den Blick für die Probleme unsere Zeit zu schärfen. Keinesfalls geht es darum jemandem eine politische Meinung zu lehren oder gar aufzuzwingen. Extreme Positionen, sowohl von rechts, als auch von links, lehnen wir ab. Der VDSt orientiert sich am Grundgesetz mit seiner freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

Welche Rolle spielt die christliche Religion und Tradition?

Der VDSt ist grundsätzlich religiös und konfessionell ungebunden. Dennoch vertreten und fördern wir weiterhin die moralischen und ethischen Grundsätze des Christentums, welches unsere Kultur und Geschichte entscheidend geprägt hat. Deshalb führt der Dachverband – der Verband der Vereine Deutscher Studenten – den Wahlspruch ” Mit Gott für Volk und Vaterland”.

Was bedeutet „schlagende“ und „nichtschlagende“ Verbindung?

Früher gehörte das akademische Fechten, die sogenannte Mensur, zu beinahe jeder Verbindung dazu. Dabei handelt es sich nicht um ein wildes „aufeinander einschlagen“, wie der Name suggerieren mag, sondern um einen traditionellen Fechtkampf mit strengem Reglement. Es diente vor allem zu Zwecken der Satisfaktion. Auch im VDSt wurde zu Beginn gefochten. Im Wandel der Zeiten sind wir jedoch zu der Überzeugung gelangt, dass das Schlagen von Mensuren nicht mehr zeitgemäß ist und haben daher das akademische Fechten aufgegeben.

Was bedeuten die Farben? Was ist der unterschied zwischen „farbentragend und „farbenführend“?

“Farbentragend” sind Verbindungen, die bei bestimmten Gelegenheiten die Farben der Verbindung in Band und Mütze tragen. Die Verbindungen, so wie auch der VDSt, die das nicht tun, nennt man “nichtfarbentragende” oder auch “schwarze” Verbindungen. Diese nichtfarbentragenden Verbindungen können aber trotzdem Farben haben – in diesem Falle ist die Verbindung dann “farbenführend”. Und zu guter Letzt gibt es auch Verbindungen, die überhaupt keine Farben haben. Die Farben dienen den unterschiedlichen Verbindungen dazu, sich von anderen zu unterscheiden und abzuheben. Vereinzelt haben die Farben auch weiterreichende Bedeutung. So auch im VDSt. Wir führen die Farben schwarz-weiß-rot seit unserer Gründung im Jahre 1881. Die Farben waren damals die des deutschen Kaiserreichs und setzten sich aus dem rot-weiß des norddeutschen Bundes, dem Vorläufer des deutschen Kaiserreiches, sowie dem schwarz-weiß des Königreiches Preußen zusammen. Da der VDSt sich zum Ziel gesetzt hatte, der äußeren Einigung Deutschlands eine innere Einigung innerhalb der Studentenschaft folgen zu lassen, war die Wahl dieser Farben nur folgerichtig. Aufgrund dieses Anspruchs haben wir unsere Farben auch nie öffentlich mit Band und Mütze getragen und sind daher farbenführend.

Was kostet mich die Mitgliedschaft und was bringt sie mir?

Die Mitgliedschaft kostet im Semester 30 Euro. Dafür bekommt man Zugang zu einem bundesweiten Netzwerk von engagierten Studenten und Ehemaligen, die man in kostenfreien Fahrten auch persönlich kennenlernen kann. Zudem findest Du an Deinem Hochschulort eine gewachsene Gemeinschaft und hast die Möglichkeit im Team Visionen und Ziele gemeinsam zu verfolgen. Dabei entwickelst du persönliche Eigenschaften wie Teamfähigkeit, diplomatisches Geschick, aber auch Führungsstärke und Durchsetzungsvermögen fort. Darüber hinaus hast du auch nach dem Abschluss deines Studiums einen festen Anlaufpunkt, um mit deinen ehemaligen Kommilitonen in Kontakt zu bleiben.

Gibt es Aufnahmerituale?

Nein, gibt es nicht. Wenn Du bereit bist Dich zu engagieren und in unser Team zu integrieren, dann wirst du als vorläufiges Mitglied (Fux) aufgenommen. Als Fux wird von Dir lediglich die Anwesenheit zu den wichtigsten Veranstaltungen und ein wenig Einsatzbereitschaft erwartet. Du hast weder Verantwortung, noch sonst irgendwelche Pflichten. Auch kannst du jederzeit wieder austreten. Spätestens nach einem Jahr solltest du entscheiden, ob Du zu uns passt, oder nicht.
Solltest du noch weitere Fragen haben, stelle diese im Kommentar oder melde dich über unser Kontaktformular. Wir werden uns bemühen, sämtliche Fragen möglichst schnell zu beantworten.

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