Seit 125 Jahren bereichern die Vereine Deutscher Studenten das akademische Leben an deutschen Hochschulen. Studenten aller Fachrichtungen finden sich auch in Halle beim VDSt zusammen, um gemeinsam zu leben, zu studieren und zu feiern – das verbindet! Und es bildet weiter. Durch verschiedene Veranstaltungen setzen wir uns neben unserem Studium mit aktuellen Fragen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft oder Kultur auseinander – fachübergreifend und ohne parteipolitische, ideologische oder konfessionelle Bindung.

Auch nach Beendigung des Studiums bleibt der Bund Anlaufpunkt zum Treffen mit Studenten und alten Freunden, und das – wenn man möchte – ein Leben lang. Darüber hinaus zählt der Verband der Vereine Deutscher Studenten mit über 3.600 Akademikern und angehenden Akademikern in ganz Deutschland zu den interessantesten Korporations-Netzwerken für Studenten – auch über das Studium hinaus.

Wir finden uns im Verein Deutscher Studenten Halle-Wittenberg zu einem Lebensbund zusammen, der von Vertrauen und gegenseitiger bundesbrüderlicher Hilfsbereitschaft getragen wird. Wir werten den Menschen nicht nach seiner Abstammung, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen und politischen Anschauung, sondern bemühen uns um ein von gegenseitiger Anerkennung für die Position des Anderen getragenes Verstehen. Hierzu und zu den uns beschäftigenden Problemen wollen wir ein breites und gründliches Wissen erwerben, als Voraussetzung für eine begründete Meinung und verantwortliches Handeln.

Dieses von Toleranz getragene Verhältnis soll sowohl nach außen, wie aber auch in noch stärkerem Maße nach innen wirken. Neben der Rücksicht auf gemeinschaftliche Interessen soll ein jeder seine persönliche Eigenart bewahren und diese in den Bund mit einbringen.

Obwohl wir uns mit politischen und gesellschaftlichen Fragen beschäftigen und wir es als eine unserer Aufgaben ansehen, uns aktiv am Hochschulleben zu beteiligen, binden wir uns als Bund nicht an eine politische Partei oder an eine gesellschaftliche Gruppe. Gleichwohl sehen wir es gern, wenn sich unsere Mitglieder gesellschaftlich engagieren.
Ebenso wie unsere, aus unserem Selbstverständnis gegründete, politische Unabhängigkeit sind wir auf konfessioneller Ebene unabhängig.

Unsere Farben wurden von dem damals (1881) existierenden Deutschen Reich übernommen. Wie auch aus unserer Geschichte herauslesbar, beschäftigten sich die Vereine Deutscher Studenten von Beginn an mit politischen Themen und wollten zunächst ein korporationsübergreifendes Diskussionsforum sein. Das ist auch der Grund, weswegen wir keine Farben tragen. Schon nach dem ersten Weltkrieg wurde beraten, ob aufgrund der veränderten Lage die neuen Reichsfarben schwarz-rot-gold angenommen werden sollten. Man behielt die bisherigen bei; nicht nur aus Traditionsgründen, sondern weil uns bis heute die Reichseinigung von 1871 in Verbindung mit Bismarcks Sozialreformen als herausragende Ereignisse der deutschen Geschichte und als Anlässe unserer Gründung gegenwärtig sind.